„Mach mal ein bisschen Büro aus diesem Rechner“

Einem so einschneidenden Ereignis wie der Flut 2021 auch positive Veränderungen zuzuordnen, fällt alles andere als leicht. Da geht es mir wie vielen anderen. Und doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein solcher Einschnitt sehr dazu beiträgt, Gewohntes zu hinterfragen und aus Provisorien neue Prozesse zu schaffen.

So banal wie es klingen mag: Nach der Flut war ich die erste im Büro, die einen Laptop erhalten hat mit den Worten „Mach mal ein bisschen Büro daraus“. Und genau das habe ich getan. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen haben wir Ablageprozesse und viele Teilbereiche, die früher zu den berühmten Papierbergen geführt hatten, Schritt für Schritt auseinandergenommen und zunehmend digitalisiert. Zu meiner eigenen Überraschung - gefühlt bin ich ein kleiner Büro-Dinosaurier und schon seit 100 Jahren dabei - tut es sogar gut, weniger Papier in der Hand zu halten. Durchdachte Vorgänge funktionieren eben auch, wenn man sie nicht wortwörtlich in der Hand hält, sondern ihren Weg über Cloudlösungen & Co. gehen.

Bei uns im Büro war es ähnlich wie in der Produktion: Auf einmal hieß es: Wir sind soweit! Was haben wir uns gefreut, als alles wieder in Gang gesetzt werden konnte. Wenn man daran denkt, wie es hier noch vor einem Jahr ausgesehen hat, dann fällt mir kein anderes Wort als Wahnsinn ein. Vor 12 Monaten, beim ersten Betreten des Werkgeländes direkt nach der Flut, habe ich noch gedacht „Hier wird niemals mehr jemand arbeiten können“. Aber wir haben es geschafft, das Management und alle Abteilungen zusammen: Ein nagelneues Produkt unter solchen Voraussetzungen zu schaffen, darauf bin ich schon stolz. Und darauf, dass aus dem ersten Laptop wirklich wieder ein ganzes Büro geworden ist.

Gabi Schmitten

 

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